St. Trinitatis
Beschreibung
Historie
Die Beutnitzer Kirche ist wahrscheinlich das älteste Gebäude im Gleistal.
Bei archäologischen Grabungen im Jahr 2010 wurden im Chorraum die Fundamente einer romanischen Apsis des Vorgängerbaus entdeckt.
Der Turm ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Über dem gewölbten Chorraum befinden sich noch zwei weitere Geschosse. Neben einem Zugang vom Dachraum befindet sich an der Ostseite in Höhe des ersten Obergeschosses eine Pforte, die als Außenzugang offensichtlich über eine Art Zugbrücke zugänglich war. Bedeutsam am Turm ist auch das verschieferte Fachwerkobergeschoss, offenkundig das älteste seiner Art in Thüringen.
Das jetzige Kirchenschiff erfuhr mehrere Umbauten. Aus spätgotischer Zeit sind der Wendelstein, der zu einer Westempore führte, und das Portalgewände erhalten. Die Gestaltung des Eingangsportales findet sich in ähnlicher Form an der Jenaer Stadtkirche wieder.
Innenausstattung
Der ehemals zweischiffige Innenraum erhielt seine jetzige Form als Saal mit Emporen und Tonnendecke im Jahr 1696. Die Kanzel steht jetzt an der Stelle, an der sich einst die schiffsteilende Arkadenwand befand. Der Triumphbogen stammt noch vom romanischen Vorgängerbau.
In der Zeit von 1402 bis 1445 lebte an der Beutnitzer Kirche eine Inkluse.
Aus der ersten Hälfte des 15. Jh. haben sich 15 Urkunden erhalten, welche die Inkluse Elisabeth (gest. nach 1445) über vier Jahrzehnte nachweisen. Unterstützt vom Naumburger Bischof hatte sie 1402 mit dem Bau einer Klause begonnen. Die Klause, in die sie eingemauert wurde, befand sich an der Außenmauer der Beutnitzer Kirche und war der Jungfrau Maria geweiht. Die Stiftung mehrerer Altäre, so auch des Trinitatis-Altares, fallen in die Zeit ihres Wirkens. Zu den Stiftern zählten nicht nur die Meißener Markgrafen, sondern auch der Landgraf Friedrich der Friedfertige.
Restaurierung
In fast 20-jähriger Bautätigkeit beginnend nach der Wende wurde die Kirche mit viel Engagement und Eigenleistungen der Kirchgemeinde saniert. 2012 wurde die Orgel wieder bespielbar gemacht und 2016 die Kanzel restauriert.