St. Katharina

KBV Jena
St. Katharina

Adressdaten


  • Dorfstraße 48
    07751 Jenalöbnitz

Beschreibung


Historie
Ein Teil des ursprünglichen Ortes Löbnitz wurde 1395 von der Stadt Jena gekauft; es bildete sich der Name Jenalöbnitz heraus. Ein Gotteshaus, eine Katharinenkapelle, findet erstmals im gleichen Lehnbrief vom 29. Mai 1395 Erwähnung, ein Priester Nicolaus Princz im Jahre 1441. Der ursprüngliche Kirchenbau war eine Saalkirche mit eingezogenem quadratischem Chor und Apsis. Während des 30-jährigen Krieges erlitt die Kirche erhebliche Zerstörungen. Bei anschließenden Reparaturarbeiten wurden das Kirchenschiff ab der Mitte der Nordseite verbreitert sowie die großen Fensteröffnungen eingebaut (1666). Die Apsis wurde abgerissen, der Chorbogen übermauert und ein Fenster eingebaut. Die Fachwerkwand im Süden des Gebäudes stammt aus dem 19. Jh. In dieser Zeit erfolgte wahrscheinlich auch die Innenausstattung der Kirche mit Emporen und Kanzel.
Da wegen fehlendem Baumaterial dringende Sanierungsarbeiten nicht durchgeführt wurden, stand 1970 der Erhalt der Kirche zur Diskussion. 1977 wurde der Kirchturm wegen Baufälligkeit bis auf die Chorebene abgerissen. Im Rahmen eines Notsicherungsprogrammes wurden 1990 der Chor mit einem Walmdach gesichert und der Dachstuhl des Hauptschiffes saniert und neu eingedeckt.

Innenausstattung
Die Dorfkirche ist mit ihrem rechteckigen Saal provisorisch von dem wegen Baufälligkeit nicht genutzten Chorraum abgetrennt.
- Die Bronzeglocke aus dem 14. Jh. ist mit elf frühgotischen Majuskeln und Minuskeln verziert.
- Die Orgel von Hugo Schramm (Bürgel, 1880) ist nicht bespielbar.
- Die Emporentafeln sind mit Grisaillemalerei (gris ‚grau‘ – grau, weiß und schwarz) versehen, die Heilige im Brustportrait mit ihren jeweiligen Attributen in runden bzw. ovalen Medaillons zeigen.

Restaurierung
Auf Initiative des 2004 gegründeten Kirchbauvereins Jenalöbnitz wurde mit der Sanierung und Trockenlegung des Mauerwerkes sowie der Restaurierung des Kirchenschiffes begonnen. Bei den Sanierungsarbeiten wurden fragmentarisch erhaltene Holzbildtafeln mit Grisaillemalerei gefunden, die als Fehlboden in der Kirche verarbeitet waren. Die Fragmente wurden 2012 konservatorisch gesichert. Das Farbkonzept für die Emporen wurde darauf abgestimmt und 2014 realisiert. 2006 bis 2008 wurden die Kirchenfenster in Privatinitiative neu angefertigt und eingesetzt. Zurzeit wird an der statischen Sicherung des Turmstumpfes gearbeitet.