St. Nikolaus
Beschreibung
Historie
Gestiftet wurde die St. Nikolaus-Kirche in Löberschütz 1456 von Hermann von Baldestedt. Sie liegt am nördlichen Dorfrand und ist eine Chorturmkirche im Ursprung aus gotischer Zeit mit Veränderungen und Ergänzungen, die größtenteils um 1687 stattfanden (Inschrift an der Chorsüdseite). Der im Tal der Gleise übliche gedrungene Bau wird vom längsrechteckigen Chorturm mit ausgeprägtem Walmdach dominiert. In die Südseite sind zwei barocke Gedenkplatten integriert (u. a. wird der Umbau erwähnt). An der Nordseite befindet sich ein besonderes Grabmal zum Gedenken an den Lehrer Friedrich Anton Liebeskind. Er wirkte von 1851 bis zu seinem Tode 1864 in Löberschütz. Seine Nachfahren errichteten die „Liebeskind-Stiftung“ zu Gunsten der Löberschützer Kirche und des Friedhofs.
Das Südportal mit der Inschrift „Friede sei mit euch“, das östliche Chorfenster mit angedeuteter Maßwerkgliederung und das Tor zum Kirchhof entstanden in den Jahren 1888/89.
Innenausstattung
Der Kirchenraum ist relativ schlicht ausgestattet. Der Chor hat im Inneren noch das originale Kreuzgratgewölbe, während der Triumphbogen nachträglich rundbogig ausgebildet worden ist. Das im Verhältnis zum Chor relativ kleine querrechteckige Kirchenschiff hat eine flache Holzdecke. An der Nordseite steht ein einfacher kelchförmiger Taufstein aus Sandstein von 1595. Im hinteren Bereich der Nordseite blieb eine Sakramentsnische mit Maßwerk und Kreuzgratgewölbe erhalten. Am südlichen Rand des Triumphbogens steht eine hölzerne Kanzel (2013 restauriert) auf toskanischer Säule, ebenfalls wie die gesamte Innenausstattung aus dem 19. Jh. Der steinerne Altar ist mittig im Chor vor dem Chorfenster aufgestellt. Im Innenraum hängt ein Bild des Pfarrers Georg Hoffmann (1620 bis 1676). Die Orgel, im Westen der dreiseitigen Empore eingegliedert, hat einen Prospekt, das - ebenfalls neogotisch - im 19. Jh. entstand.
Eine der drei Glocken im Turm ist, nach Inschrift, eine Seltenheit aus dem Jahre 1522. Sie wurde von dem Schleizer Glockengießer Markus Rosenberger gegossen. Die beiden anderen Glocken sind Nachkriegs-Glocken aus dem Jahre 1957.
Restaurierung
1888/89 Erneuerung Portal und Innenausstattung mit Kanzel, Emporen und Orgel
1991 neue Wetterfahne
2012/13 Restauratorische Untersuchung und Überarbeitung der Kanzel