30.03.2025
Abschied: Ein Ort des Glaubens, eine Reise des Wachstums
Liebe Schwestern und Brüder,
die Zeit zwischen den Jahren hat uns eingeladen, innezuhalten und zu prüfen, was bleibt und was vergeht. Viele von uns nahmen sich vor, Ballast loszulassen, sei es durch gute Vorsätze oder das Entrümpeln von Dingen. Doch wie ist das mit unserem Leben? Mit unseren Gewohnheiten, Gedanken und Beziehungen?
Paulus schreibt an die Gemeinde in Thessaloniki: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ – die Jahreslosung für 2025. Dieser Satz ist eine Einladung, unser Leben zu überdenken. Was trägt mich wirklich? Was schenkt Freude und Sinn? Und was hindert mich vielleicht, weiterzugehen? Wie bei der Aufräummethode, bei der alles auf einen großen Haufen geworfen wird, könnten wir uns vorstellen, unser Leben so zu betrachten. Das kann auch überwältigend wirken. Doch Paulus ermutigt uns: Es geht nicht darum, alles auf einmal zu ordnen, sondern bewusst und geduldig auszuwählen, was bleibt. Dabei gibt er eine Checkliste: Helft den Schwachen, macht euch gegenseitig Mut, habt Geduld – mit anderen und auch mit euch selbst.
Diese Worte nehme ich heute auch für mich selbst mit, denn mein Abschied aus dieser Gemeinde rückt nahe. Mit einem dankbaren Herzen blicke ich auf die gemeinsame Zeit zurück – auf die Gottesdienste, Gespräche und Begegnungen, die ich hier erleben durfte. Ich danke Ihnen allen für die Offenheit und Herzlichkeit, mit der Sie mich aufgenommen haben. Sie haben mir durch Ihre Gemeinschaft gezeigt, was Kirche ausmacht: ein Ort, wo man sich getragen fühlt, wo man wachsen kann, und wo der Glaube lebendig ist. Für mich steht in den nächsten Wochen die Seelsorgeausbildung im Seelsorgeinstitut unserer Landeskirche in Halle an, bevor ich mich am 30. März in einem Gottesdienst verabschiede. Seien Sie herzlich eingeladen!
Mit guten Wünschen für das noch junge neue Jahr,
Ihr Julius Sperling