Löbstedt

Am Teich
07743 Jena
 

Historie
Beim Betreten überrascht der moderne Kirchensaal mit verschiebbaren Bänken und neuer Altar- und Kanzelgestaltung. Die Orgel befindet sich in einer seitlichen Nische; ein historischer Flügelaltar schließt den Kirchensaal nach Osten hin ab. Über ältere Kirchenbauten in Löbstedt ist wenig bekannt, der östliche Chorabschluss kann aber auf einen älteren Bau hinweisen. Im Jahre 1679 erfolgte die älteste bekannte Erwähnung einer Kirche in Löbstedt, die jetzige äußere Form erhielt sie 1711 bis 1713, geweiht 1712 (Inschrift über der Südtür). In den folgenden Jahrhunderten gab es verschiedene Umbauten, Reparaturen und Anschaffungen, die Gestaltung blieb weitestgehend erhalten. Der in den 1960er Jahren zu verzeichnende starke Zuzug, verbunden mit der Vergrößerung der Kirchengemeinde führte zu dem Wunsch, ein Gemeindehaus mit Saal, Räumen, Küche und Toiletten zu errichten. Pläne, auf kircheneigenem Grund westlich der Kirche zu bauen, wurden staatlicherseits verworfen. Nach langem Verhandeln wurde 1966 ein „Gemeindehaus im Kirchengebäude“ genehmigt und die entsprechenden Mittel und Baumaterialien (Lizenzen) zur Verfügung gestellt. Der gesamte Innenraum der Kirche wurde entkernt, eine Betondecke mit Stahlträgern eingezogen und im westlichen Teil ein Treppenhaus und Toiletten eingebaut. Im Dachgeschoss entstanden zwei Gemeinderäume mit Küche. Die Mansardfenster auf der Südseite wurden durch Dachflächenfenster ersetzt. Leider waren diese beheizbaren Gemeinderäume für ältere oder gehbehinderte Menschen schlecht erreichbar. Am 20. Okt. 1968 erfolgte die Einweihung der umgebauten Kirche durch den Landesbischof Dr. Moritz Mitzenheim. Die Baukosten betrugen 22.950 MDN (Mark der Deutschen Notenbank = DDR- Mark).

Innenausstattung
Der Flügelaltar wird der „Saalfelder Schule“ zugeordnet. Sämtliche andere historische Einbauten, Kanzelaltar, Taufe und Orgel wurden beim Umbau entfernt. Der Flügelaltar war zwischenzeitlich in der Göschwitzer Kirche. Die Orgel (Fa. Böhm, Gotha), der Altarbereich mit Mensa, Pult und Taufstein sowie die Bänke sind typisch für die 60er Jahre.

Restaurierungen
1968 generelle Umgestaltung zur Nutzung als Gemeindehaus. Nach langer Wartezeit konnte 2015 der Turm und das Dach mit großzügiger Unterstützung durch den Freistaat Thüringen, der Stadt Jena und dem Kirchbauverein saniert werden. Dabei wurde die äußere Gestalt der Kirche (Mansarddach mit Gauben) wieder vollständig hergestellt, die Fassade konnte neu gestrichen werden und der Turm erhielt eine neue Wetterfahne.

Weitere Nutzung
Die Kirche wird als „Kulturkirche Löbstedt“ von einem Verein zu musikalischen und literarischen Veranstaltungen genutzt.