St. Cosmas und Damian
Beschreibung
Historie
Das genaue Gründungsdatum der Kirche ist nicht bekannt, doch deutet einiges darauf hin, dass der Ort im Zuge der ottonischen Neuorganisation des ehemaligen Slawenlandes zu Beginn des 11. Jh. an seinen heutigen Platz verlegt wurde. Wenig später dürfte auch die Hainicher Kirche in ihrer ersten Bauphase entstanden sein. Das aus sorgsam behauenen Blöcken mit Fugenstrich bestehende Mauerwerk im westlichen Teil und das romanische Portal, das von schmalen, maskenbekrönten Säulchen flankiert wird, deuten auf die Entstehung einer kleinen Kapelle zu Beginn des 12. Jh. hin. Wie aus Dokumenten des 15. Jh. hervorgeht, war die Hainicher Kirche ursprünglich den Heiligen Cosmas und Damian geweiht, zwei Brüdern aus Syrien, die im 3. Jh. den Märtyrertod starben. Eine Urkunde belegt, dass die Kirchenlehen 1354 von den Burggrafen von Kirchberg dem Michaeliskloster in Jena übergeben wurden. Die Kirche wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg unter dem Pfarrer Christoph Mangoldt um 11 Ellen erweitert. Dies belegen ein in die Ostwand eingelassener Steinblock mit Inschrift (1657) und die Struktur der Mauern mit ihren großen, lichtdurchfluteten Fenstern. Der barocke Glockenturm wurde am Ende des 17. Jh. bzw. Beginn des 18. Jh. hinzugefügt.
Ausstattung
Das Kircheninnere wurde nach der barocken Erweiterung ausgemalt. Teile der Malereien, die ein Weinspalier, eine vegetabile Fensterbekrönung mit Engelskopf sowie zwei musizierende Engel zeigen, haben sich auf der Nordseite erhalten. Eine spätgotische Sakramentsnische, die den Gekreuzigten - flankiert von Maria und Johannes, beide auf Engelsköpfen stehend - zeigt, wurde wohl später hierher versetzt. Erhalten haben sich auch zwei steinerne Taufbecken aus dem ausgehenden Mittelalter, die heute neben dem Altar und auf dem Kirchhof aufgestellt sind. Aus der Zeit zwischen dem Ende des 17. und dem Beginn des 18. Jh. stammen die Kanzel und die zweistöckigen Emporen, auf die man über einen kleinen Fachwerkanbau im Westen gelangt. Die große Orgel des Dorndorfer Orgelbaumeisters Johann Christian Gerhard wurde 1821 eingebaut.
Restaurierung
Schon in den Jahren 1983/84 erfuhr die Kirche eine gründliche Renovierung, bei der die ursprüngliche Farbgebung des 17. Jh. wieder aufgegriffen wurde. Dabei wurden auch die barocken Wandmalereien entdeckt und z.T. freigelegt. Das im 19. Jh. im Osten vor der Kirche errichtete Glockenhaus wurde verkleinert, in ihm hängt lediglich die seit 1917 verbliebene einzige Glocke von 1583, die von Eckardt Kucher in Erfurt gegossen wurde. In den Jahren 2003/04 wurde das Dach erneuert.