Weihnachten ist zuallererst das Fest der Hoffnung. Die Christgeburt öffnet einen weiten Horizont, der Anfang, Gegenwart und Ziel des Lebens überspannt. An Hoffnung mangelt es gerade. Junge Menschen fühlen sich als „Letzte Generation“, manche von den Älteren beschwören den Untergang des Abendlandes. Es kracht überall, für viele geht es nicht mehr um‘s Leben, sondern um’s Überleben. Ach, wie sehnen wir uns nach ein paar ruhigen Tagen ohne Politik, Termine, Diskussionen, einfach Abschalten, ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, Essen mit der Familie, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Doch die Weihnacht antwortet eben auch auf eine große Frage: Worauf dürfen wir hoffen? Hoffnung kommt ja nicht aus uns selbst. Sie kommt nicht aus dem Nichts. Sie folgt auf gute Gründe, die im Geheimnis der Zukunft Gutes wissen. Hoffnung braucht dafür eine Hoffnungsgemeinschaft. Kein Mensch lebt für sich allein, noch viel weniger hofft ein Mensch für sich allein. Wenn mir die Hoffnung vergeht, dann begleitet mich das Vertrauen der anderen durch‘s finstere Tal. Hoffnung kommt ursprünglich aus dem niederdeutschen Hopen „hüpfen“, Kinder springen und zappeln gern vor Erwartung, wenn Weihnachten kommt. Das Volk im Finstern sieht ein großes Licht, die Klarheit des Herrn leuchtet über den Hirten, die Herrlichkeit des himmlischen Vaters begegnet in der Armseligkeit der Krippe von Bethlehem. Auf dieses Licht geht es zu. Darüber kommen Herzen ins Hüpfen. Die Hoffnung macht unsere kleine persönliche gemütliche Welt zur Weihnacht weit für das Kind von Bethlehem, Jesus, den Christus für die Welt. Der verborgene Glanz, der damals in die Welt kam, leuchtet unlöschbar in die glitzernde Weihnachtswelt und in unsere verhangene Zukunft. Unsere Welt ist „guter Hoffnung“. Unser weihnachtliches Zuhause hat eine Mitte: Eine Erwartung, die sich erfüllte, einen Trost, der dem Verzagen trotzt, eine Hoffnung, die bleibt. Ich wünsche uns allen einen gesegneten 4. Advent und ein frohes und friedvolles Christfest!